ich zeichne schon ziemlich lange. allerdings ist es schwer zu sagen, wann es in dem maße einsetzte, dass es als startpunkt meiner laufbahn gelten kann.
ich wurde als kind durch die wöchentlichen micky maus comics und die monatlich erscheinenden lustigen taschenbücher an die neunte kunst herangeführt. als pubertierender wuchs ich mit den fantastichen vier heran und kam als spät-teenager über spirou zum sammeln von asterix-bänden. ich entdeckte reihen wie herrn hases haarsträubende abenteuer oder das hellboy-universum. ich verliebte mich in den vierteiler der wind in den weiden und nach und nach breitete sich vor mir die vielfalt von einzelbänden und den neu aufgekommen graphic novels aus. ich strukturierte meine sammlung um, löste sie teilweise auf und ergänzte sie um diverse titel.
nebenher zeichnete ich selbst. schnelle ideen, die mir einschoßen. kleine unterhaltsame bilder für freunde und verwandte. glückwunchkarten und verzierungen für geschenke. auch mal honorierte auftragsarbeiten: maskottchen, memoryspiele und visitenkarten. für sich stehend gut und ausreichend. aber im vergleich mit anderem und mit dem potentiell möglichen ausbaufähig.
ich musste über die letzten jahre erst lernen, was es heißt etwas zu zeichnen, zu kreieren und zu erschaffen. in meinen anfängen lag für mich der fokus auf dem schnell sichtbaren ergebnis und einer hohen qualität, die der anderer zeichner glich. ich dachte, mein zeichnungen müssten so aussehen wie die der anderen. jedoch sah ich nicht die umsetzung, scheute den aufwand und blieb auf dem level auf dem ich mich befand. später lernte ich dazu: es bedarf zeit und geduld etwas herzustellen, dass den eigenen ansprüchen so sehr entspricht, dass es als produkt mit hoher qualität herhalten kann. außerdem gibt es kein ungeschriebenes gesetz, dass es einem zeichner vorschreibt, er müsse sich, sobald mit einem projekt begonnen, diesem bis zu dessen vollendung verschreiben. und niemand ist dazu angehalten seinen stil oder die kreative umsetzung seiner ideen an etwas vorhandenes oder irgendwelche nicht existenten standards anzupassen.
ich habe keine kunsthochschule besucht und erarbeite mir mein wissen über den umgang mit dem zeichnen von comics kleinschrittig und langsam, aber immerhin arbeite ich daran. ich bin zwar ein laie auf meinem gebiet, aber ein talentierter laie. und solange es menschen wie asja wiegand und mawil gibt, die mich inspirieren, höre ich auch nicht auf mich weiter zu entwickeln.